Am 23. August 1946 wurde das Land Nordrhein-Westfalen mit der Landeshauptstadt Düsseldorf gegründet. Das Land NRW feiert das 75-jährige Bestehen von August 2021 bis Pfingsten 2022 mit einer Jubiläumsausstellung „75 Jahre Nordrhein-Westfalen“ im „Behrensbau“ am Düsseldorfer Rheinufer.
Eller + Eller Architekten sind mit der Umbauplanung des Behrensbaus für die Jubiläumsausstellung beauftragt. Eine Machbarkeitsstudie zu der Revitalisierung inklusive Bestandsanalyse und Potentialdarstellung wurde im Zeitraum Januar bis April 2020 von uns angefertigt. Der Bauantrag wurde Mitte Oktober 2020 eingereicht, die Baugenehmigung liegt seit Anfang Dezember vor. Die Umbaumaßnahmen können nun beginnen.
Der „Behrensbau“ wurde 1911/1912 von Peter Behrens für die damalige Zeit untypisch multifunktional und erweiterungsfähig für die Mannesmannröhren-Werke als Hauptverwaltung errichtet. 1936 bis 1938 wurde das Gebäude vom Architekten Hans Väth durch einen in den Geschosshöhen niedrigeren Bau erweitert.
Nach dem Krieg war der Behrensbau zwischenzeitlich bis 1953 Sitz des Ministerpräsidenten und der Staatskanzlei. Mit der anschließenden Beseitigung der Kriegszerstörungen wurde das Dach des Behrensbaus 1953 zweigeschossig (5. und 6. Obergeschoss) wieder aufgebaut. Dabei wurden die Innenhoffassaden um zwei Etagen verlängert und die Dachform zu den Außenfassaden als Satteldach rekonstruiert. Auch „Väthbau“ wurde um eine Etage aufgestockt.
Zu dem heutigen Gebäudekomplex gehört auch das benachbarte von 1956 bis 1958 durch Egon Eiermann und Paul Schneider-Esleben errichtete sogenannte „Mannesmann-Hochhaus“ (nach der Übernahme 2000 durch die Vodafon AG auch „Vodafon-Hochhaus“), in dem sich heute das Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie (MWIDE) der Landes NRW befindet. Es ist über einen Glasbrückengang mit dem Väthbau verbunden.
1982 wurde der Behrensbau in die Denkmalliste aufgenommen. 1990 erfolgte eine umfassende Sanierung, die eine räumliche Umstrukturierung beinhaltete, auf das Denkmal Rücksicht nahm und im Übrigen die Möglichkeiten flexibler Gestaltung, die Behrens vorgesehen hatte, nutzte.
Die letzten größeren Sanierungsmaßnahmen am Gebäudekomplex wurden 2002 beim Ausbau zur Vodafone-Zentrale durchgeführt. Die Sanierungsmaßnahmen umfassten im Wesentlichen Brandschutztechnische Maßnahmen sowie die Erneuerung der Technischen Gebäudeausrüstung. Seit Ende 2008 befinden sich die Gebäude im Landeseigentum. Der Behrens- und der Väthbau stehen derzeit bis auf eine KITA-Nutzung leer. Vorrübergehend haben die Bauten der Zwischenunterbringung gedient. Viele denkmalgeschützte Bauteile befanden sich hinter Schutzverkleidungen und sind bereits zurückgebaut.