„Das sieht ja aus wie vorher!“ war die Reaktion aus dem Landesdenkmalamt Berlin bei der letzten Begehung vor der Wiederinbetriebnahme des Auditoriums im Haus der Kulturen der Welt.
„Dann haben wir ja alles richtig gemacht in Sachen Denkmalschutz!“ die spontane Antwort von Beate Garibagaoglu, Architektin im Team von Eller + Eller Architekten und für das Baumanagement dieses ambitionierten Projektes verantwortlich.
Voraussichtlich am 30.09.2021 kann das Publikum wieder ins Auditorium hinein, wenn die Ausstellung „Archiv der Flucht“ mit Werkstattgesprächen eröffnet wird. Letzte Handgriffe der Veranstaltungstechnik, eine Reinigung, die abschließende Abnahme – dann kann es endlich wieder losgehen in dem frisch sanierten und in puncto Haustechnik umfangreich modernisierten Saal. Für das breite Publikum wird sich der Raum tatsächlich optisch (fast) so darstellen wie vor der Sanierung, denn die Oberflächen von Boden, Wand und Decke sind unter penibler Beachtung des Denkmalschutzes saniert worden. Der große technische Modernisierungsaufwand spielt sich sprichwörtlich hinter den Kulissen ab.
Seit 2017 sind wir mit der Objektplanung für die Modernisierung und Instandsetzung des Hauses der Kulturen der Welt in Berlin beauftragt, von den Berlinern liebevoll auch „Schwangere Auster“ genannt.
Das Gebäude stammt aus dem Jahr 1957 (Architekt: Hugh Stubbins). Es war, als Geschenk der USA an die Stadt Berlin, der US-amerikanische Beitrag zur Internationalen Bauausstellung Interbau. Seit 1987 befindet sich das „Haus der Kulturen der Welt“ in dem zuvor als Kongresshalle genutzten Bauwerk mit dem markanten, zweifach gekrümmten Betondach. Als 1980 ein Teil des Dachrandes einstürzte, kam es zum Abbruch und Wiederaufbau der Dachschale. Eine weitere Sanierungsmaßnahme folgte zwischen 2006 und 2008.
Die zwischen 2017 und 2021 von uns betreuten Sanierungsarbeiten umfassen insbesondere die Modernisierung des Veranstaltungsbereiches mit dem Auditorium, dem Restaurant und den Garderoben, die Umgestaltung der Verwaltungs- und Konferenzbereiche, die Umwandlung des Bürotraktes in Künstlergarderoben und zudem auch die Erneuerung der Veranstaltungs- und Haustechnik.
Im Auditorium wurden Decke und Zwischendecke modernisiert und saniert, einschließlich der umfangreichen Erneuerung der Haus- und Bühnentechnik.
Im Bereich des Restaurants „Weltwirtschaft“ wurden der Fußboden und die Decke erneuert, der Tresen umgestaltet und erneuert, sowie Küchen und Nebenräume modernisiert und in Abstimmung mit den neuen Betreibern hergerichtet. Die zum Teil im Originalzustand erhaltene Bausubstanz wurde analysiert und die Beschaffung originalgetreuer Materialien und Produkte so stringent wie möglich angestrebt.