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FGS Campus, Bonn

FGS Campus, Bonn

Die neue Hauptverwaltung der renommierten Steuer- und Wirtschaftsprüfungskanzlei Flick Gocke Schaumburg  am südlichen Ende der Bonner Museumsmeile ist für ca. 750 Mitarbeiter konzipiert.

Um den zukünftigen Herausforderungen des Marktes gewachsen zu sein, muss die Architektur eine Kultur fördern, die Kommunikation, Interaktion und das gemeinsame Lösen von Problemen zulässt sowie  die Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitern widerspiegelt.

Unternehmensarchitektur (Corporate Architecture) wird so als Ausdruck der geistigen Einstellung des Unternehmens erkannt und zu einem authentisches Statement der eigenen Unternehmenskultur.

Herzstück des neuen campusartigen Gebäudes ist das zentrale Atrium, um das die ganze Arbeits- und Kommunikationswelt der Kanzlei aufgebaut wird. Um das Atrium gruppieren sich vier eigenständige (5-7geschossige) Gebäudeflügel, die jeweils über eine eigene Freitreppe und eine Aufzugsgruppe vom Atrium aus erschlossen werden. Die vier Baukörper sind zudem über Brücken und Stege miteinander verbunden.

Die öffentlichen und gemeinschaftlich genutzten Bereiche wie Besprechungsräume, Konferenzräume, Bibliothek und Café sind im Erdgeschoss angeordnet und stärken somit die Funktion des Atriums als zentrale Begegnungsstätte.

FGS Campus, Bonn
FGS Campus, Bonn

In den oberen Geschossen befinden sich die internen Arbeitsbereiche der von den einzelnen Partnern geführten Abteilungen. Um die zentralen Erschließungskerne der einzelnen Gebäudeflügel sind pro Etage offene Teeküchen und Kommunikationsflächen angeordnet. Wissen und Innovation entsteht da, wo Menschen aufeinander treffen, insbesondere auch für einen kurzen, spontanen und informellen Austausch.

Jede Abteilung bildet eine eigene Identität, ist aber aufgrund ihrer Anordnung um die zentrale Mitte stets als Teil des Ganzen wahrnehmbar. Die hohe Transparenz und die sich ergebenen Sichtbezüge lassen  jeden Mitarbeiter am Geschehen im Unternehmen teilhaben. Das Kernpotenzial eines Unternehmens sind seine Partner und Mitarbeiter. Ziel der Gebäudestruktur ist es, viel Freiraum für Innovation und Flexibilität in einer inspirierenden Atmosphäre zu schaffen. Die Architektur unterstützt und fördert Motivation, Kommunikationsfähigkeit, Kreativität, Teamgeist und soziale Kompetenzen der Mitarbeiter.

Fassade

Ein auffallendes Merkmal an dem Gebäude ist die hoch innovative Doppelfassade mit ihren seitlich versetzten, geschosshohen Prallscheiben. Horizontal werden diese gegliedert durch ca. 60 cm hohe Natursteinbänder. Mit ihren abgerundeten Ecken, die mit speziell gekrümmten Scheiben und Natursteinplatten höchst präzise und ästhetisch anspruchsvoll umgesetzt wurden, ist die Fassade nicht nur ein hervorstechendes Gestaltungsmerkmal, sondern sorgt auch durch hohe technische Standards für ein ganzjährig natürlich belichtetes und belüftetes angenehmes Raumklima. Die schallabmindernden Prallscheiben ermöglichen nicht nur eine Fensterlüftung, sondern gewährleisten auch eine durchgehende Funktion des Sonnenschutzes bei hohen Windgeschwindigkeiten.

Technische Ausstattung und Klimakonzept

Auch energietechnisch befindet sich das Gebäude auf höchstem Niveau. Passive und erneuerbare Energiesysteme (Geothermie, Bauteilaktivierung) in Verbindung mit der hochwertigen zweischaligen Fassade sowie einem windgeschützten und hocheffizient gesteuerten Sonnenschutz, senken die Betriebskosten und minimieren den ökologischen Fußabdruck. Neben einer nachhaltig konzipierten Lüftungsanlage steht den Nutzern eine optionale Fensterlüftung zur Verfügung, welche im Sommer zur zusätzlichen Querlüftung und Nachtauskühlung herangezogen werden kann. Die Büroräume weisen eine hohe Behaglichkeit auf, verbunden mit einem geringen Energieaufwand und einer hohen Ausnutzung der Umweltenergie.

Grundriss EG
Grundriss 3. OG
Weiterführende Informationen

1. Preis Wettbewerb 2012. LPH 1-5 + künstlerische Oberleitung, 2012-2017.

BGF 39.500 m²

Auftraggeber: Flick Gocke Schaumburg

DGNB Gold. MIPIM AR Future Projects Awards 2014 (Winner Offices) + Best of Office Interior 2016

Architekturfotografie: HGEsch