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Kompetenzzentrum Museumshöfe, Berlin

Der Ideenwettbewerb hatte das Ziel, einen städtebaulichen Rahmenplan für die „Museumshöfe“ in Berlin und die Einbindung in das urbane Umfeld zu entwickeln; insbesondere die Bezüge zur benachbarten Museumsinsel. Planerisch zu bearbeiten war der Neubau ein wissenschaftlichen Kompetenzzentrums der Staatlichen Museen zu Berlin.

Die städtebauliche Figur der klassischen Berliner Blockbebauung wird aufgegriffen und nur an wenigen, prägnanten Stellen durchbrochen. Durch die so entstehenden schmalen Durchgänge öffnet sich das Grundstück zu einer neuen Mitte, um die sich langfristig die zukünftigen Funktionsbereiche gruppieren und den Block nach innen verdichten, ohne ihn zu zerschneiden.

Jedes der so entstehenden Areale erhält seine eigene Identität und begründet den Gedanken der Museumshöfe. Gleichzeitig wird eine direkte Anbindung und Öffnung zur Museumsinsel und Monbijoubrücke geschaffen, sowie der Durchgang zu den südlich angrenzenden S Bahnbögen ermöglicht.

Im ersten Planungsschritt wird die Bebauung entlang der Geschwister-Scholl-Straße durch eine parallel dahinterliegende Neubauspange erweitert, die das wissenschaftliche Kompetenzzentrum aufnimmt, ohne jedoch die Maßstäblichkeit zum Bestand zu verlieren.

Beide wachsen zu einer autarken Einheit zusammen, die sich um einen inneren Skulpturengarten anordnet. Im nördlichen Bereich steht ein kubischer Baukörper für entsprechenden Sondernutzungen des Kompetenzzentrums zur Verfügung, der hinter der bestehenden Friedrich-Engels-Kaserne bereits eine Signalwirkung und Orientierung zur Museumsinsel ausweist.

Die funktional notwendige Anbindung zu diesen Museen wird so auch räumlich, über kurze Wege vom zentralen Platz zur Monbijoubrücke ermöglicht.

Der Haupteingang zum Kompetenzzentrum erfolgt von Süden, über einen zur Geschwister-Scholl-Straße geöffneten Erschließungshof, der im nächsten Schritt, nach Wegfall der Bemusterungshalle und Teilen der Baustelleinrichtung Museumsinsel, auch für eine südlich an zwei Seiten angrenzende Erweiterungsbebauung mitgenutzt werden kann. Über diese Seite wird auch eine Anbindung an das Nahverkehrsnetz (Bahnhof Friedrichstrasse) erleichtert.

Östlich der neuen Blockmitte wird ein größerer Ausstellungsbereich angeboten, der die ursprünglich angedachte Erweiterung der Museumsinsel beinhalten könnte. Bis zu 20.000 m2 zusätzliche Fläche können hier vorgesehen werden – unmittelbar angrenzend an die Museumsinsel. Die Erschließung wird vom zentralen Hof aus über eine ansteigende Treppe und Vorplatz inszeniert. Auch Museumladen und Museumscafe bieten zum zentralen Hof hin Freiflächen und beleben den Platz zusätzlich.

Die Bestandsbäume wurden in die Planung integriert und setzen weitere Akzente.

Der Ausstellungsbaukörper selber wirkt durch die Verwendung von Naturstein skulptural und setzt dem Bodemuseum eine homogene, monolithisch wirkende Fassade entgegen, die sich in der Farbigkeit annähert. Gleichzeitig schirmen die aufgrund der Nutzung eher geschlossenen Fassaden das Kompetenzzentrum und die neue Mitte gegenüber der lärmintensiven S-Bahn ab.

Die Anlieferung kann über die südliche Stichstrasse erfolgen, über die die bestehenden Gewerbeeinheiten unter den S-Bahn-Bögen bereits heute versorgt werden.

Im Süden des zentralen Hofes öffnet sich der Durchgang zu den langfristig vorgesehenen Erweiterungsflächen, die nach dem Wegfall der Baustelleneinrichtung Museumsinsel zur Verfügung stehen werden. Hiermit wird auch dem neuen Grimmzentrum ein Gegenüber geschaffen, das dessen Gebäudehöhe aufnimmt.

Bereits im ersten Bauabschnitt wird eine Tiefgarage für die notwendige Stellplätze angelegt, die, je nach Bedarf, im Zuge der Erweiterung komplettiert werden kann.

Kompetenzzentrum, Staatliche Museen Berlin
Internationaler Wettbewerb, 2005
Auftraggeber: Stiftung Preussischer Kulturbesitz, Berlin
BGF: 44.700 qm