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Deutsche Botschaft, Jakarta

 

 

Eine neue Residenz für den deutschen Botschafter: Botschaftsgebäude in Jakarta verbindet lokale Tradition und moderne Architektur

 

Mit dem Neubau für den deutschen Botschafter verfügt Deutschland in Jakarta über eine moderne, funktional durchdachte und repräsentative Residenz, die die Anforderungen zeitgemäßer diplomatischer Nutzung erfüllt – und gleichzeitig Raum für Gastfreundschaft und Begegnung schafft. Nach rund neun Jahren intensiver Planungs- und Bauzeit wurde im Dezember 2024 die neue Residenz der deutschen Botschafter von Eller + Eller Architekten in Jakarta eröffnet. Der Neubau steht beispielhaft für eine moderne, funktionsgerechte Architektur, die zugleich die klimatischen und kulturellen Rahmenbedingungen Indonesiens berücksichtigt.

Die Residenz wurde auf dem Gelände der ehemaligen Botschafterresidenz errichtet und fügt sich harmonisch in die umliegende Bebauung ein. Das Gebäude gliedert sich in zwei Baukörper, die durch ein großzügiges Foyer verbunden sind. Diese Struktur ermöglicht eine deutliche Trennung zwischen dem offiziellen und dem privaten Bereich der Residenz. Der südliche Gebäudeteil beherbergt die repräsentativen Räumlichkeiten wie Foyer, Empfangsraum, Musikzimmer und Herrenzimmer. Im Erdgeschoss sind darüber hinaus der Servicebereich und im Obergeschoss die privaten Wohnräume der Botschafterfamilie untergebracht. Diese funktionale Anordnung gewährleistet kurze Wege und ein hohes Maß an Privatsphäre.

Der Eingangsbereich im Osten empfängt Gäste mit einer offenen, einladenden Gestaltung und integrierten Pflanzinseln. Der amtliche Teil beeindruckt mit einer Raumhöhe von ca. 3,50 Metern und einem flachen, klassisch indonesischen Walmdach. Eine großzügige Terrasse im Westen, die sich bis zur Südseite erstreckt, integriert den bestehenden Pool. Im nördlichen Teil des Grundstücks befinden sich funktionale Nebenanlagen wie Garagenzufahrten, Personalzugänge, ein Trockenplatz, ein Küchenhof sowie ein Nutzgarten. Der nördliche Gebäudeteil beherbergt den Wirtschaftsbereich sowie die Privaträume der Botschafterfamilie im Obergeschoss, ebenfalls unter einem flachen Walmdach. Auskragende Geschossdecken verbinden die beiden Gebäudeteile und bieten gleichzeitig Schutz vor Witterung und Sonneneinstrahlung. So entsteht ein überdachter Umgang, der von vertikalen Holzlamellen gerahmt wird. Der Eingangsbereich im Osten bietet einen einladenden Empfang mit integrierten Pflanzen. Garagenzufahrten, Personalzugänge, ein Trockenplatz, ein Nutzgarten und ein Küchenhof befinden sich im nördlichen Bereich des Grundstücks.

Die repräsentativen Bereiche – Foyer, Empfangsraum und Musiksaal – sind durch raumtrennende Schiebetüren flexibel miteinander verbunden, sodass für Veranstaltungen unterschiedliche Raumkonstellationen möglich sind. Den Empfangsräumen ist umlaufend eine überdachte Terrasse vorgelagert. Die Privaträume der Botschafterfamilie sind über einen separaten Eingang zugänglich, der eine unabhängige Nutzung auch während öffentlicher Veranstaltungen gewährleistet. Diese privaten Wohnbereiche im ersten Obergeschoss gruppieren sich um einen innenliegenden Patio, der Licht, Luft und Rückzugsmöglichkeiten bietet. Das durch den Monsun bestimmte Klima mit Regen- und Trockenzeiten sowie die hohe Erdbebengefährdung Jakartas stellten besondere Anforderungen an die Bauweise. Die Residenz wurde daher in robuster zweigeschossiger Stahlbetonbauweise mit erdbebensicherer Auslegung errichtet. Ein leichtes Stahldach, tragende Innenwände und eine gleichmäßige Steifigkeitsverteilung sorgen für strukturelle Stabilität und Redundanz.

Die Fassade ist mit hinterlüftetem Naturstein verkleidet, entlang der Grundstücksgrenzen sorgt ortstypische Bepflanzung für eine grüne Umrahmung. Vorgelagerte Rasenflächen integrieren Rigolenanlagen zur Regenwasserversickerung. Ein besonderes gestalterisches Detail bildet das Batikmuster im Eingangsbereich: Als Plattenintarsie angelegt, setzt es sich in Pflanzinseln mit Boskett-Pflanzungen sowie durch Brunnen und Gefäße in den Außenanlagen fort.

 

 

 

 

Architektur: Eller + Eller Architekten GmbH

Projektbeteiligte:

Bauherr: Deutsches Auswärtiges Amt, vertreten durch Hochbauamt Freiburg

Fertigstellung: 12/2024

Bruttogeschossfläche: 1.300 m2

Leistungsphasen: 1–9

Zeitraum: 1. Preis internationaler Wettbewerb 2015, 2015–2024