Architektur ist eine öffentliche Angelegenheit. Wenn ein dynamisch wachsendes Unternehmen wie FREUDENBERG einen neuen Campus realisiert, dann steht die Entwicklung der entsprechenden Arbeitswelt für die eigenen Bedürfnisse und Mitarbeiter durchaus im Vordergrund. Da FREUDENBERG mit seiner hohen Reputation stets neue Maßstäbe setzt, steht es auch mit diesem Vorhaben im Fokus der Öffentlichkeit: Durch die eigenen Mitarbeiter, die dort täglich Ein- und Ausgehen, aber auch durch die Öffentlichkeit, den Markt und die Gesellschafter, die ebenfalls wahrnehmen und beurteilen.
Die FREUDENBERG Unternehmensarchitektur wird folgerichtig als Ausdruck der geistigen Einstellung des Unternehmens erkannt und spiegelt dessen Kultur und Wertesystem direkt wider. Die Corporate Architecture ist ein authentisches Statement zur eigenen Unternehmenskultur. Die Architektur unterstützt und fördert Motivation, Kommunikationsfähigkeit, Kreativität, Teamgeist und soziale Kompetenzen der Mitarbeiter.
Das Kernpotenzial von FREUDENBERG sind seine Mitarbeiter und seine Geschäftspartner. Ziel der Gebäudestruktur ist es, viel Freiraum für Innovation und Flexibilität in einer inspirierenden Atmosphäre zu schaffen. Unser Ansatz ist es daher nicht nur ein neues Bürogebäude zu entwickeln, sondern darüber hinaus eine Gesamtidee für einen Campus zu konzipieren. Wir sehen die besten Potentiale in einer solchen Struktur, da hierüber die Thematik der zentralen Mitte als Symbol der Gemeinsamkeit am Besten ihren Ausdruck findet. Ein Ort der Mitte zwischen dem eigenen Industriepark im Norden, dem Technologiepark im Westen und dem zukünftigen Innovationspark im Süden mit langjährigen externen Geschäftspartnern und Neuansiedlungen.
Unser Ziel ist es, die Idee der grünen Spange aufzunehmen, aber die Gewichtung der Ost-West-Achse auch auf die Nord-Süd Ausrichtung zu erweitern um somit auch die Bestandsbauten im Süden einzubinden. Unser Konzept sieht vor, dass mit dem 1.Bauabschnitt der Grundstein für ein Ensemble aus drei Baukörpern gelegt wird, die um einen zentralen Platz angeordnet sind. Die Fugen zwischen den einzelnen Kuben nehmen dabei die Wegebeziehungen sowohl die Nord-Süd als auch die Ost-West Richtung auf.
Als 1.Bauabschnitt wird ein Bürogebäude realisiert, das durch seine Richtungslosigkeit als Solitär einen signifikanten ersten Impuls inmitten eines heterogenen Umfelds setzt. Er bildet eine neue Adresse an der Nord-Süd Tangente und kann auch gegenüber der Eisenbahntrasse ein modernes Image entwickeln.
In der mittel- und langfristigen Betrachtung kann der 1. Bauabschnitt um 1 oder 2 weitere Bauabschnitte erweitert werden. Diese bilden entweder 2 ebenfalls eigenständige Einzelgebäude oder eine bauliche Erweiterung des 1. Bauabschnittes. Der Masterplan-Gedanke ist so robust angelegt, dass verschiedene Szenarien möglich sind, ohne dass die städtebauliche Qualität + Identität verloren geht. Im Rahmen der weiteren Bauabschnitte werden auch 2 weitere Platzsituationen geschaffen. Zum Einen nach Süden, um so auch die Bestandsgebäude des Innovationscampus einzubinden und aufzuwerten. Zum Anderen wird aber auch nach Westen durch den begrünten Platz ein verbindendes Element zur bestehenden Kantine geschaffen. So sollen zukünftig durch verschiedene Bauabschnitte auch unterschiedliche Identitäten geschaffen werden, die auch für die Vielzahl von Firmen und Abteilungen stehen, die sich unter Freudenberg etablieren können. Der moderne FREUDENBERG Campus wird zum Dreh-und Angelpunkt dieser Innovationsleistung. Um den zukünftigen Herausforderungen des Marktes gewachsen zu sein, muss die Architektur eine Kultur fördern, die Interaktion+ Kommunikation und das gemeinsame Lösen von Problemen zulässt und die Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitern widerspiegelt. Alle Arbeitsplätze schaffen ein multifunktionales Raum- und Arbeitsplatzangebot mit einer Vielzahl von individuellen, gemeinsamen, offenen und geschlossenen Arbeitsbereichen. Diese neuartigen Bürolandschaften erzeugen Räume, die Wissen und Menschen anregen, miteinander in Austausch und Kommunikation zu treten. Das Gebäude ist demnach mehr als eine reine Hülle für Prozesse, Strukturen und Nutzungen. Seine Form folgt nicht allein der primären Funktion. Nicht „Form follows function“, sondern „Architecture follows culture“ wird zur Maxime der FREUDENBERG Corporate Architecture. Der Neubau ist direkter Ausdruck dieser Unternehmenskultur. Als Sinnbild dafür steht in unserem Entwurfskonzept der zentrale gemeinsame Raum. Dieses erlebbare, begehbare Herz, um das die ganze FREUDENBERG Arbeits- und Kommunikationswelt aufgebaut wird, steht im Mittelpunkt.
Studie, Gutachterverfahren
BGF 14.142 m2
Auftraggeber: Freudenberg Gruppe
Über die Vorfahrt und den repräsentativen Rücksprung im Erdgeschoss gelangt man über die Lobby in das zentrale Atrium, hier macht FREUDENBERG gegenüber dem Besucher seine Identität erlebbar. Die Empfangszone bietet Gästen eine Orientierung. Begegnungszonen bieten an der Schnittstelle zwischen dem Innen- und Außenraum die Möglichkeit, Partner, Kunden und Mitarbeiter zusammenzubringen. Um das Atrium sind einzelne Sondernutzungen angebracht: Das Kommunikationszentrum bietet verschiedenste Nutzungen: Mit Hilfe von mobilen Trennwänden können Konferenzräume zu großen, multifunktionalen Veranstaltungsräumen geöffnet werden. Eine Espressobar hat Sitzplätze im Innenraum und innerhalb des Atriums. Mitarbeiter und Kunden können hier entspannen oder Wartezeiten überbrücken. Ein eigenes Bistro bietet den FREUDENBERG Mitarbeitern die Möglichkeit, das Raumangebot für die Mittagspause zum informellen Dialog zu nutzen.