Beim Internationalen Wettbewerb für den Masterplan für den ehemaligen Handelshafen Wolgograd wurde der Beitrag von Eller + Eller Architekten mit dem 1. Preis ausgezeichnet. Auf einem Aral von 25 Hektar war eine bauliche Nutzung von 300.000 qm zu entwickeln.
Städtebauliche Lage
Das Grundstück liegt in einzigartiger Lage direkt am Wolga Ufer. Das ehemalige Hafengebiet Wolgograds soll in eine urbane Stadtstruktur umgewandelt und an das vorhandene Stadtnetz angeschlossen werden. So wird auch der höher gelegene historische Stadtteil an den Fluss angebunden.
Zwischen vorhandener Stadtstruktur und neuem Stadtviertel am Flussufer befindet sich ein grüner Hang, der städtebaulich integriert wird und viel Landschaft in die Stadt holt.
Durch Verlängerung der Achsen, die durch vorhandene Straßen im Stadtkern Wolgograds vorgegeben sind, wird das zu beplanende Grundstück in drei Zonen gegliedert.
Öffentliche Plätze
Zwischen den drei Zonen sind öffentliche Plätze unterschiedlichen Charakters angeordnet.
Der Platz zwischen der linken und der mittleren Zone wird durch eine Fußgängerbrücke mit dem höher liegenden Stadtteil verbunden. Der Platz zwischen der mittleren und der rechten Zone ist besonders eng mit dem historischen Kontext des ehemaligen Hafens verbunden. Hier bleibt der historische Schiffsumschlagplatz mit altem Kran erhalten.
Hauptbestandteil des Projektes ist die Promenade, die sowohl die einzelnen Zonen als auch neue und alte Stadtstruktur verbindet.
Die strenge Linearität der Promenade basiert auf der Ausrichtung der historischen Eisenbahngleise. Im mittleren Bereich ist die Promenade in zwei Ebenen konzipiert, so dass die Passanten die Möglichkeit haben, bis unmittelbar ans Wasser zu gelangen.
Zonen und Wohnbebauung
Die drei Zonen weisen unterschiedliche städtebaulichen Strukturen und Wohnungstypologien auf.
Die rechte Zone setzt sich aus U-förmigen Blöcken zusammen. In diesem Bereich verläuft die Transitstraße unmittelbar an der Grundstücksgrenze, weswegen die Blocktypologie gewählt wurde, um so Innenhöfe vor Verkehrslärm und -emissionen zu schützen. Die Blöcke öffnen sich zum Fluss hin, so dass alle Wohnungen zum Wasser ausgerichtet sind.
In der mittleren Zone zieht sich die Parklandschaft bis ans Ufer. Punkthäuser stehen auf einem grünen Podium und der grüne Hang durchdringt das Viertel bis zum Fluss. In dieser Zone Wohnen des Luxus-Segments geplant.
In der linken Zone verläuft die Promenade weiter mittig in das Viertel hinein, so dass am Ufer Wolga-Terrassen entstehen. Am Ende des Grundstücks verzahnen sich Bebauung und Park. Um die Wohnbebauung herum entsteht ein Grüngürtel, in den eine Schule und eine Stadion integriert sind und der die Transitstraße von dem neuen Stadtviertel trennt.
Der lineare Charakter der städtebaulichen Komposition bleibt erhalten.
Masterplan für den ehemaligen Handelshafen, Wolgograd
Internationaler Wettbewerb 2012, 1. Preis
2012-2017
Bauherr: MAN, Wolgograd
BGF: 300.000 m²
Areal: 25 ha