Identität erlebbar machen
Die Identität der Marke ist ihr eigentliches Kapital. Sie ermöglicht Orientierung und Vertrauen. Doch um erkannt zu werden, muss das Wesen einer Marke in ihrem Erscheinungsbild wahrnehmbar sein. Erst im Äußeren wird das Innere sichtbar, vermögen Menschen das Versprechen einer Marke zu lieben. Metropolitan – the way of life.
Mit der Entwicklung der Europa City bietet sich die Chance einer impulsgebenden innerstädtischen Stadtentwicklung. Als referenzielle Assoziation für diese Entwicklung orientieren sich viele Bürger am chronologisch gewachsenen Berlin mit seinen historischen Kiezstrukturen. Es stellt sich aber die Frage, ob diese Bilder eine richtige Grundlage für Urbanität in unserer heutigen Zeit darstellen. Und ob unsere heutige Vorstellung Bestand für die jungen Generationen von morgen hat. Wie werden wir miteinander arbeiten und leben wollen und beide Bereiche eng verknüpfen müssen.
Mit der Assoziation von Metropole entstehen in unseren Köpfen Lebenssituationen, in denen die Grenzen zwischen Wohnen, Arbeiten und Freizeit zunehmend verschwimmen, da diese zukünftig nicht mehr zeitlich und räumlich voneinander getrennt werden, sondern bewusst miteinander verwoben werden.
Selten gibt es die Chance in der Mitte einer Großstadt einen neuen eigenständigen Stadtteil zu entwickeln und sich der Aufgabe zu stellen, über seine stadträumliche und seine soziologische Prägung nachzudenken. Wie entwickelt und setzt man Rahmenbedingungen, damit diese lebendige Durchmischung von Wohnen und Arbeiten in Häusern und auf öffentlichen Straßen und Plätzen sowie Grünflächen erreicht wird?
Urbanität im 21. Jahrhundert
Unsere Vorstellung einer modernen und zukunftsoffenen Stadt beginnt an der Bereitschaft der Menschen, sich darauf einzulassen. Der große Trend in die Städte zu ziehen ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die Menschen die Nähe zueinander suchen. Im Gegensatz zur virtuellen digitalen Welt der sozialen Netzwerke, suchen Menschen im städtischen Umfeld wirkliche Partizipation und die Befriedigung, Teil einer modernen und urbanen Gemeinschaft zu sein.
Die Durchmischung und Verknüpfung von Wohnen, Arbeiten und Freizeit ist Voraussetzung für ein lebendiges Stadtquartier mit nachhaltig hoher Aufenthalts- und Lebensqualität.
Unsere Strategie zur Entwicklung des neuen Viertels basiert daher auf der Betrachtung der Handlungsstränge auf verschiedenen Ebenen. Dies soll sicherstellen, dass eine urbane Vielfalt durch unterschiedlichste Nutzung ermöglicht wird – und dies mitten in Berlin.
Was bedeutet es heutzutage weltoffen und zukunftsorientiert zu sein? Welchen Rahmen muss die Architektur bieten, um diese Ansprüche an Urbanität in das Zeitalter der digitalen Moderne übertragen?
Urbane Teilhabe und Partizipation bedeutet, dass sich handelnde Personen im privaten und öffentlichen Raum in die bestehende Stadtstruktur einbinden können. Was bedeutet es aber, wenn diese Möglichkeit auf der ganzen Länge von über 500 Metern durch die bestehenden Gleisanlagen abgeschnitten ist? Wie kann vermieden werden, dass die neu errichtete Architektur nicht selber zur abgrenzenden Mauer wird? Welche Möglichkeiten der Auslegung bietet der Bebauungsplan und wie kann man trotzdem lebensnotwendigen Schallschutz für das angrenzende Wohnviertel sicherstellen?
Unser Entwurfsansatz basiert auf zwei Handlungsebenen:
- Plastische Modellierung der Bebauungsplanvorgaben als städtebauliche Skulptur
- die so entstehenden volumetrischen Körper werden als `Universal-Raum´ für unterschiedlichste Bespielungen angesehen
2. Platz Internationaler Wettbewerb, Leistungsphasen 1 bis 2, 03/2017
BGF 114.000 m²
Auftraggeber: Quartier Heidestraße