Vom Tranistraum zum städtischen Platz
Architektur ist eine öffentliche Angelegenheit. Sie schafft städtebauliche Figuren, die das Leben unterstützen und Kreativität fördern. Die vorgeschlagene städtebauliche Figur, die an einem Kreuzungspunkt mit verschiedenen Nachbarnutzungen schafft durch einen markanten Hochpunkt eine neue städtebauliche Landmarke und gibt Orientierung in der Stadt. Diese verleiht der Umgebung eine besondere Ausstrahlung und dient als Leuchtturm für das Quartier.
Der Entwurf bleibt bewusst bei der vorgeschlagenen Höhe von 10 Geschossen und schafft durch geschicktes Zurückspringen an der Ollenhauerstraße einen öffentlichen Platz. Die Form des Hochpunktes ergibt sich dabei durch die geschickte Ausnutzung der Abstandsflächen zu der Ollenhauerstraße und der Oscar-Romero-Allee und durch den Willen zur Schaffung einer Stadtkante zu dem neuen Kreuzungspunkt der beiden Straßen mit Fußgängerbrücke und Absenkung des Verkehrs.
Die Gebäudestruktur wird eine inspirierende Atmosphäre schaffen: Durch die Aufnahme der Straßenfluchten entstehen starke städtebauliche Kanten, die dem heterogenen Umfeld neuen Halt verleihen. Die städtebauliche Anordnung und die nicht orthogonalen Gebäudeseiten erzeugen eine spannungsreiche Straßenflucht, die Passanten dazu einlädt, das Quartier zu erkunden und neue Eindrücke zu gewinnen.
Ein permeables Erdgeschoss mit öffentlichen Nutzungen wirkt dabei als verbindendes Element zwischen Platz und Gebäude. Das moderne Bürogebäude wird so zum Dreh- und Angelpunkt des Quartiers. Das Konzept des Entwurfs bietet ein flexibles Gebäudegerüst an, das wie hier vorgestellt als modernes Bürogebäude genutzt werden kann und dafür wirkungsvoll ausgelegt ist, aber auch leicht umgerüstet und schnell neuen Entwicklungen angepasst werden kann. Mit diesem Bürogebäude wird ein städtebaulicher Pionier der Arbeitswelten in einem bisher für diese Nutzung wenig erschlossenen Gebiet geschaffen. Das Besondere des neuen Bürogebäudes sind neben den flexibel nutzbaren Bürogeschossen seine vielseitigen teilöffentlich genutzten Erdgeschossangebote. Hier könnten sich unterschiedliche Nutzungen befinden, wie z.B. Co-Working-Spaces, urbane Produktionsräume (Makerspace, wie z.B. Roboterunterstütze Fertigung, digitale Lernangebote für Senioren), Sportangebote (Yoga, Reha-Angebote), eine Fahrradwerkstatt, sowie nützliche Dienstleistungen wie ein Copyshop, ein Kiosk, oder eine Apotheke. Außerdem sorgt ein Restaurant (alternativ Lounge, Bar oder Café), das direkt an der zentralen Verbindung zwischen Platz, Hof und Lobby platziert ist, für die Verpflegung der Mitarbeiter, Gäste und Nachbarn.
Nichtoffener Realisierungswettbewerb 2023 – 3. Preis
BGF: ca. 30.000 m²
Ausloberin: Kreer Development GmbH