Das Landtagsgebäude besitzt zwei Schaufronten: Die Front zum Rhein wird vom Plenarsaal bestimmt, der von schmalen Mauerstelzen getragen in den Fluss hinaus kragt und mit der hier verlaufenden Rheinschleife korrespondiert. Die Stadtfront wird von den mächtig auskragenden Abgeordnetenflügeln beherrscht. Diese werden durch einige flache Treppen sowie das leicht ansteigende Gelände zusätzlich aufgesockelt. Die Flügel sind terrassenförmig nach innen hin abgetreppt und leiten über zum Eingangsbereich.
Sämtliche Fronten des Gebäudes sind mit Kupfer verkleidet und konventionell-modern durch horizontale Fensterbänder gegliedert, die durch vertikale Elemente in Quadrate unterteilt sind. Stützpfeiler sowie die Ausschnitte der Kreissegmente sind mit gelbem Elbsandstein verkleidet.
Der Grundriss des 195 m langen und 105 m breiten Gebäudes wird von der Figur des Kreises bestimmt. Das Zentrum der Anlage bildet der kreisrunde Plenarsaal, der von einer mächtigen Stahlkonstruktion in Form eines Sterns überfangen wird. An ihn gliedern sich die Satelliten die ebenfalls runden Sitzungssäle der einzelnen Fraktionen. Dazwischen sind in weiteren Kreisen Besucheraufzug, Abgeordnetentreppe sowie Ausschusssäle gesetzt. Dem Plenarsaal wird als Gegenstück ein Eingangsplatz zur Seite gestellt, der sich als Dreiviertelkreis zur Stadtseite hin öffnet.
Städtebaulich korrespondiert der Landtag sowohl mit dem Rhein und umgebenden Park als auch mit dem hoch aufragenden Rheinturm, auf den der Bau mit seiner Flächenausdehnung reagiert sowie mit der Linie der Rheinkniebrücke, der die Kreisform entgegengesetzt wird.
Der Landtag NRW wurde 1988 fertiggestellt und ist nun nach mehr als 20 Jahren saniert, erweitert und nach dem neuesten Stand der Technik und unter Berücksichtigung hoher Anforderungen der heutigen Energieansprüche modernisiert worden.
Der Plenarsaal ist nun hochmodern und barrierefrei, mit hohem Komfort für optimales Arbeitsklima hinsichtlich Luftversorgung, Klimatisierung, Tageslichtnutzung, Geräuschpegel, Beleuchtung, Energieverbrauch und Ergonomie. Der Saal kann nun auch für andere Veranstaltungen (Vorträge, Konzerte) flexibel genutzt werden und auf wechselnde Fraktionsgrößen reagieren. Die Sanierung fand in sehr engem Zeitrahmen bei laufendem Betrieb statt.
Einzelmaßnahmen
2004-2005 Umbau der Bürgerhalle
2010-2012 Erweiterung um 3.600 m² und 80 Abgeordnetenbüros
2008-2012 Sanierung und Modernisierung Plenarsaal
2015-2016 Multimediales Besucherzentrum
2016-2017 Haupteingang, neues Sicherheitskonzept
2016-2018 Villa Horion, Teilumbauten
2017-2018 Erfrischungsraum, Konferenzbereich
2017-2023 Fassadensanierung
regelmäßig Neustrukturierungen, Erweiterungen, Umbauten nach Landtagswahlen
1. Preis Wettbewerb 1979. Neubau, 1979-1989. Erweiterung, Umbau, seit 2004
BGF 64.500 m2
Auftraggeber: Land Nordrhein-Westfalen